Narkose bei Skelettdysplasien
Vorbemerkung für die Eltern
Die nachfolgenden Informationsblätter sind für Betroffene mit einer Skelettdysplasie zur Weitergabe an den behandelnden Narkosearzt gedacht, wenn eine Operation geplant ist.
Der Narkosearzt ist ein erfahrener Fachmann für die Narkose beziehungsweise die Versorgung und Sicherheit des Patienten vor, während und nach einer Operation. Insofern benötigt er für seine Tätigkeit keine weiteren Hinweise. Da aber Skelettdysplasien selten sind, haben nur sehr wenige Narkoseärzte spezielle Erfahrungen mit diesen Krankheitsbildern. Dies auszugleichen ist die Absicht unserer Merkblätter. Keinesfalls soll hier der Eindruck entstehen, dass die Narkose bei kleinwüchsigen Kindern grundsätzlich gefahrvoll ist. Vielmehr geht es darum, mögliche Probleme oder Erschwernisse vorher zu überblicken, um auf diese Weise Gefahren zu vermeiden.
Narkosehinweise
Unsere Narkosehinweise wurden neu bearbeitet und übersichtlicher strukturiert, so dass es jetzt für einige Krankheitsbilder ganz spezifische Informationsblätter gibt:
Da es ausgeschlossen ist, für alle Skelettdysplasien ein eigenes Merkblatt zu erstellen, kann es bei sehr seltenen Skelettdysplasien notwendig sein, sich bezüglich ganz spezifischer Probleme der Narkoseführung bei einer häufigeren, ähnlichen Form zu informieren. So gelten beispielsweise bei Formen mit einer Skoliose einzelne bei der Spondylo-epiphysären Dysplasia congenita enthaltene Angaben.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Beratungs- und Geschäftsstelle des BKMF.
Vorbemerkung für den Narkosearzt
Menschen mit Skellettdysplasien haben meist eine Reihe anatomischer und physiologischer Besonderheiten, die ein durchdachtes Vorgehen zur sicheren Narkoseleitung erfordern. Darüber wollen diese Merkblätter kurz gefasst informieren.
Skelettäre Kleinwuchsformen sind im medizinischen Sinne ausgesprochen vielfältig, so dass nur relativ wenige, für alle Kleinwuchsformen allgemeingültige Aussagen möglich sind. Dies erschwert jede allgemeine Information. Viele Hinweise müssen sich daher auf die jeweilige Kleinwuchsform des Kindes beziehen. Hierbei nimmt die Achondroplasie als häufigste skelettäre Kleinwuchsform aufgrund ihrer zahlreichen Besonderheiten den breitesten Raum ein.
Was wirklich wichtig ist und für alle Kleinwuchsformen gilt:
- Ambulantes Operieren nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen / Risiko. Klinikum im Hintergrund für eventuell notwendige Überwachung post OP
- Peridural- oder Spinalanästhesie vermeiden
- Regionale Blockaden bevorzugen (3-in-1, Tibialisblock, Plexus etc., auch Caudalblock bis 40 Kg Körpergewicht)
- Bereitstellung aller Intubationshilfen (Bronchoskop, Larynxmaske, Eschmann- Blindintubationshilfe, etc.)
Bei Fragen kontaktieren Sie gerne unsere Beratungs- und Geschäftsstelle.